Aquaponik und Hydroponik als Möglichkeit, ein autonomes GrundAUSkommen zu schaffen – Teil 2

Selbstversorgung ist in aller Munde. Medien berichten immer öfter von möglichen Blackouts, wo es dann für unbestimmte Zeit keinen Strom mehr geben wird. Wir sind heute alle von vielen verschiedenen Systemen abhängig. Aber wie werden wir künftig autonom? Wie ein GrundAUSkommen schaffen?

Im zweiten Teil geht es um das eigentliche Kernthema dieses GrundAUSkommens-Artikels.

Natürlich ist Aquaponik auch für den Gartenbesitzer interessant. In eine Hydroponik-Kultur müssen wir Nährstoffe der Anlage zuführen, damit die Pflanzen wachsen können. Bei der Aquaponik-Variante erledigen das die Fische für uns.

Es ist möglich, auf sehr engem Raum große Erträge zu erzielen. Dabei wird ein geschlossener Kreislauf gebildet, der nur 10 % Wasser von herkömmlichen Gewächshäusern verbraucht, die Pflanzen wachsen sechsmal schneller, als in der Erde.

In einem 1.000-Liter-Tank können wir 70-160 Fische großziehen, je nach Art. Wobei wir Fische mit 50g einsetzen und nach sechs Monaten 500g schwere Fische zum Verzehr erhalten. Mit 20 m² Platz kann man eine ganze Familie ernähren und erntet so viel, dass man noch seine Produkte mit anderen tauschen kann, damit der Speiseplan möglichst reichhaltig ist.

Ausserdem kann man den Platzbedarf noch reduzieren, wenn man z.B. auch die Wände bepflanzen würde. Dazu stellt man Kanalrohre auf und lässt Wasser durchlaufen, das die Wurzeln der Pflanzen mit Nährstoffen versorgt.

Was braucht man und wie viel kostet es?

Ein IBC-Container mit 1.250 Liter kostet gebraucht ca.180 Euro, den wir in zwei Teile teilen, nämlich mit 1.000 Liter für die Fische und mit 250 Liter zum Befüllen mit Hydrat für die Pflanzen. Eine Pumpe noch und schon ist die Grundausstattung beisammen. Wenn kein natürliches Licht vorhanden ist, brauchen wir noch Wachstumslampen.

Mit dieser Ausstattung können wir bereits ein Ebbe-und-Flut-System verwirklichen, wo aus dem Fischbecken Wasser in das Pflanzenbecken gepumpt wird und – wenn dieses voll ist – das Wasser wieder in den Fischtank fließt und sich dieser so mit Sauerstoff für die Fische anreichert.

Handelsübliche PVC-Abflussrohre werden noch benötigt und ein bisschen Silikon. Tilapia haben sich als eine sehr geeignete Fischart hervorgetan. Da sie Maulbrüter sind, lassen sie sich in einem Aquarium sehr leicht vermehren. Zirka 8 cm große Zuchtfische kann man bereits für 2-5 Euro pro Stück kaufen. Kleine Spiegelkarpfen bekommt man schon für 50 Cent.

Wenn man sich mit diesem Thema befasst, stellt man schnell fest, dass der Ertrag sehr gut ist, für die wenige Energie und Zeit, die man investiert. Keinerlei Pestizide, alles bio. Um die Fische zu füttern sollte man nicht auf industrielles Fischfutter zurückgreifen, da dieses aus Fischmehl vom Beifang der Fischereien hergestellt wird.

Wasserlinsen lassen sich gut vermehren und Abfälle vom gezogenen Gemüse können auch verfüttert werden. Biertrester ist hervorragend geeignet als Futter und eine Mehlwurmfarm sind im Prinzip zwei Eurokisten.

Ein Grundeinkommen bedeutet Freiheit und Unabhängigkeit für jeden Einzelnen von uns. Ein großer Schritt in die Unabhängigkeit ist, seine Nahrung selbst zu produzieren, eben ein GrundAUSkommen zu erreichen. Die Möglichkeit besteht für jeden, auch wenn er auf noch so engem Raum lebt.

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