“Mit dem Grundeinkommen verlieren wir doch unsere Leistungsgesellschaft!”

"Mit dem Grundeinkommen verlieren wir doch unsere Leistungsgesellschaft!"

Dazu muss man sagen, dass viele ein falsches Bild von unserer Gesellschaft haben, denn sie ist alles andere als eine Leistungsgesellschaft. Was nicht vorhanden ist, kann demnach auch nicht verloren gehen.

Der Begriff dient nur zur Verwirrung der Menschen, denn Leistung ist etwas Relatives. Alleine an den ungerechtfertigten Löhnen sieht man, dass nicht nach Leistung entlohnt wird. Eine Leistung zu definieren ist nicht leicht, oder gar unmöglich.

1. Mütter leisten Großartiges und werden dafür nicht entlohnt, selbst wenn sie die Wirtschaft durch Arbeit unterstützen, bekommen sie weniger, als die Väter.

2. Systemerhalter (Pflegekraft, Müllfahrer, Reinigungskräfte, Verkäufer …) , die sich um die Gesundheit, Versorgung und Hygiene anderer kümmern, bekommen weniger als z.B. Manager, Bankdirektoren oder Politiker, die den Begriff Leistungsgesellschaft hochleben lassen, aber oft keine oder wenig Leistung in die Gesellschaft einbringen. In diesen Berufsgruppen kommt es sogar des Öfteren durch Korruption, Kriminalität usw. zu Schäden für die Gesellschaft.

3. Es sind mehr Menschen in Österreich im Freiwilligendienst tätig, als bei bezahlten Arbeiten. Rettung, Feuerwehr, Vereine, Tierschützer, BGE- oder Umwelt-Aktivisten. Sie alle sorgen dafür, dass Leben geschützt wird, soziale Errungenschaften nicht verloren gehen und setzen sich für ein besseres Leben ohne Armut ein, schauen darauf, dass die Demokratie erhalten und erneuert wird, dass unsere Gesellschaft die Menschenrechte umsetzt, der Wohlstand steigt und die Armut beseitigt wird.

4. Der Verschieber bei der ÖBB, der bei jedem Wetter und einer ständig tödlichen Verletzungsgefahr ausgesetzt ist, verdient weit weniger, als die Angestellten in der Direktion.

5. Der Bauer, der die Schweine züchtet, das Gemüse anbaut und ein erhöhtes Verlustrisiko trägt, verdient nur einen Bruchteil von dem, was der Handel vom Endverbraucher bekommt.

6. Ein Fußballer kann Millionen verdienen, während die meisten Fußballer – trotz allen Bemühens – dieses Ziel nie erreichen werden.

Man könnte endlos weiter aufzählen, warum wir keine Leistungsgesellschaft sind. Jeder, der kann, bringt eine Leistung in die Gesellschaft ein, in welcher Form auch immer. Es ist gar nicht notwendig darauf zu schauen, ob und wer eine Leistung einbringt. Der Mensch ist ein soziales Wesen und jede Gesellschaft baut darauf auf. Würden sich die Menschen nicht einbringen, würde die Gemeinschaft zusammenbrechen.

Das Grundeinkommen ist ein Leistungsvorschuss, den man braucht, um tätig sein zu können. Die Menschen hätten mit einem Grundeinkommen viel mehr Möglichkeiten, sich positiv in die Gesellschaft einzubringen.

Gemeinsam zum Grundeinkommen!