Ein neutrales Geldsystem

als nachhaltiges Konzept,
in dem ein gemeinwohl-orientiertes Wirtschaften zur Realität werden könnte.

Um den Menschen die Freiheit zu ermöglichen, braucht es die richtigen Regeln und Rahmenbedingungen, die ein nachhaltiges Wirtschaften ermöglichen. Basis ist ein neues, neutrales Geldsystem, das fortan den Menschen dienen soll.

Beginnen wir jedoch am Anfang dieser wunderbaren Geschichte.

Im ausgehenden 19. Jahrhundert wurde die Idee des Grundeinkommens erstmals in einem größeren Rahmen öffentlich gedacht. Die Geburt des Grundeinkommens hat seine Wurzeln jedoch sicher viel früher (oft von Unbekannten durch diverse Gespräche erstmals artikuliert) fand diese Idee dann irgendwann einmal das Gehör von Menschen, die sie in eine größere Öffentlichkeit getragen haben.

Die Grundidee handelt von einem bedingungsfrei gewährten Geldbetrag, der ein menschenwürdiges Leben ermöglicht, damit weder Betteln noch Diebstahl nötig sind, um für sich selbst zu sorgen und zu überleben.

Die vier Kriterien für ein BGE

Zu einem viel späteren Zeitpunkt hat man sich weltweit zu vier international anerkannten Kriterien geeinigt, was ein bedingungsfreies Grundeinkommen ausmacht, um es auch als ein bedingungsfreies Grundeinkommen anzuerkennen.

Das sind für den deutschsprachigen Raum folgende Kriterien:

  • bedingungsfrei
  • universell und allgemein
  • personenbezogen und
  • existenz- und teilhabe-sichernd

Im englischsprachigen Raum gibt es noch weitere Kriterien, die hier jedoch den Rahmen sprengen würden. Konzentrieren wir uns daher vorerst nur auf die vier Kernkriterien, die nicht immer eingehalten werden, da sie oft in den verschiedenen BGE-Vereinen und -Organisationen unterschiedlich interpretiert werden.

bedingungsfrei? Wirklich?

Vor allem die „bedingungsfreiigkeit“ wird von einigen BGE-Aktivistengruppen nicht immer vollends respektiert bzw. konsequent umgesetzt. Wenn eine Wohnsitzpflicht bzw. der Lebensmittelpunkt in einem gewissen Land vorausgesetzt werden, dann stellt dies bereits eine Bedingung dar, die den obigen vier Kriterien widerspricht.

Dies hätte beispielsweise zur Folge, dass ein Grundeinkommens-Bezieher dieses wieder verliert, sobald er das (sein) Land verlässt. Eine derartige Bedingung widerspricht auch dem universellen Recht (Menschenrecht), das eben nicht an Grenzen endet, und wäre zudem auch ein Widerspruch zum zweiten und dritten Kriterium.

Eine derartige Bedingung würde auch bedeuten, dass der Mensch nur mehr als reines „Objekt“ gesehen werden würde, da man für den Erhalt eines „bedingungsfreien“ Grundeinkommens die Gegenleistung erwartet, dieses auch nur in einem gewissen Wirtschaftsraum (seinem eigenen) wieder auszugeben.

Darum passen für uns derartige Forderungen nicht in das Konzept der vier international anerkannten Kriterien.

Das BGE und das liebe Geld

Die Idee des bedingungsfreien Grundeinkommens wurde bis heute leider nie zu Ende gedacht, da man sich bis dato nur um die Finanzierung dieser wunderbaren Idee gekümmert hat. Doch gerade die Finanzierung ist wohl der unwichtigste Teil dabei, da wir uns bei aller Wertschätzung für diese Idee die Frage stellen sollten, wohin wir mit dieser Idee gehen wollen bzw. was im bestehenden System in Bezug auf das Grundeinkommen möglich wäre.

Wenn wir ein wenig über den Tellerrand schauen, uns diese wunderbare Idee im Ganzen ansehen und aus der Vogelperspektive betrachten, sollten wir erkennen, dass das bloße Verteilen von Geld alleine wohl nicht reichen kann.

Timothy Speed (Künstler, Arbeits- und Armutsforscher) hat in seinem sehr empfehlenswerten Buch „Radical Worker: Vom Recht auf selbstbestimmte Arbeit“ einige interessante Einblicke gegeben. Unter anderem stellt er uns die berechtigte Frage, wie viel Ausbeutung in einem Grundeinkommen stecken würde, würden wir es heute einfach einführen.

Alexander Zirkelbach ist darüber hinaus der Auffassung, dass jede Form der Finanzierung zum Scheitern verurteilt sei. Dies mit dem Hintergrund, dass steuerfinanzierte Leistungen keine Garantie für zukünftige Generationen sei, da Steuern an sich nicht zweckgebunden sind und Regierungen jederzeit nach Bedürfnissen und Krisenzeiten diese jederzeit wieder ändern könnten.

Lösung: Das neutrale Geldsystem

Um zukünftige Konflikte erst gar nicht entstehen zu lassen und um ein bedingungsfreies Grundeinkommen auf solide Beine zu stellen, braucht es ein nachhaltiges Konzept, eine Vision, die über eine nationale Einführung hinaus geht. Diese wollen wir mit dem neutralen Geldsystem hier vorstellen.

Das neutrale Geldsystem würde erst in der zweiten Phase (kontinentale Umsetzung) starten.

In der ersten Phase käme es innerhalb jedes Landes zu einer nationalen Umsetzung eines Grundeinkommens. bedingungsfrei für dessen Staatsbürger, bedingt für Menschen aus anderen Ländern. In der ersten Phase gibt es auch bereits Ausgleichszahlungen für Menschen aus anderen Ländern, deren bedingungsfreies Grundeinkommen niedriger ist als in dem Land, wo sie ihren Lebensmittelpunkt haben.

Wenn nun aufgrund der Umsetzungsform der Druck auf andere Länder derart ansteigt, dass mindestens zwei Kontinente (oder 60 Länder weltweit) zusammenfinden, um das neutrale Geldsystem umzusetzen, dann könnte es zu einer realen Umsetzung dieses neuen Geldsystems kommen und dann, liebe Freunde, wird Geld erstmals als Guthaben geschöpft und nicht mehr als Schuldgeld in Form von Krediten.

Es gibt dann kein Finanzierungsproblem mehr, da Geld dann den Menschen dient, nicht mehr umgekehrt. Dann kann all das umgesetzt werden, was für das Gemeinwohl gut ist – ohne Limit.

Aber was ist mit der Inflation?

Keine Sorge, Inflation ist ein Systemfehler des alten, zirkulierenden Geldsystem, wo Geld über die Mengenlehre limitiert war. Im neuen, neutralen Geldsystem spielt die Geldmenge keine Rolle mehr, es werden zudem Höchstpreisedikte dafür sorgen, dass es bei jeder weltweit zur Verfügung stehenden Ressource zu einem absoluten Höchstpreis kommt. Dies bedeutet das Finden eines fairen Preises, der unter keinen Umständen höher steigen kann. Darunter kann sich dieser jedoch frei bewegen, je nach Angebot und Nachfrage.

Damit beendet man definitiv die Inflation. Höchstpreisedikte wurden bereits 301 n. Chr. vom römischen Kaiser Diokletian erfolgreich eingesetzt.

Um auf der einen Seite Preisstabilität und auf der anderen Seite niedrige Preise für gesunde Produkte und Dienstleistungen zu garantieren, gibt es das Instrument von Ausgleichszahlungen, die sowohl an juristische Personen als auch an natürliche Personen gehen könnte. Wichtig ist dabei, dass es sich hier um Produkte oder Dienstleistungen handelt, die dem Gemeinwohl dienen.

Ein Beispiel für diese Anwendung wäre Folgendes:

Unter dem heutigen Geldsystem

Heute kostet ein frisch gepresster Orangensaft mehr als industriell gefertigte Säfte. Dies ist im aktuellen Geldsystem auch ganz normal, da ein Unternehmen aus jedem Produkt auch einen gewissen Prozentsatz (oft unterschiedliche Sätze je nach Produkt) als seinen zu erwartenden Gewinn berechnen muss. Je höher also der Aufwand für die Herstellung eines frisch ausgepressten Orangensaftes ist, desto höher auch der Preis – logisch.

Doch wir können dieses Prinzip umkehren.

Im neutralen Geldsystem

Hier werden dem Unternehmen, das Dir einen frisch gepressten Saft anbietet, die Kosten für diesen vollkommen ersetzt – und zwar in Form einer Ausgleichszahlung, um zu gewährleisten, dass gesündere Produkte mindestens zum halben Preis von industriell gefertigten angeboten werden können.

Dies soll auch dazu führen, dass sich Menschen insgesamt gesünder ernähren und nicht wegen des Preises zum ungesünderen Produkt greifen. Genau so würde es sich mit allen anderen Produkten und auch Dienstleistungen verhalten, die dem Gemeinwohl dienlich sind.

Geld hat uns Menschen zu dienen – nicht wir ihm.

Willkommen in der Zukunft – in einer freien und natürlicheren Welt!