Das BGE am Momentum-Kongress 2024

Vom 17. Bis 20. Oktober 2024 fand der Momentum-Kongress erstmals nicht in Hallstatt, sondern in Ossiach statt. In insgesamt acht Tracks wurde das Überthema „Alternativen“ aus unterschiedlichen Blickwinkeln diskutiert. Bettina Pirker und Martin Diendorfer waren mit einem Praxisbericht über den Kulturraum VENTIL dabei und zeigten dabei auf, wie ein Grundeinkommen dazu beitragen könnte, solidarische Selbstorganisation ohne Selbstausbeutung zu verwirklichen.

In ihrem Beitrag im Track #2 „Offener, inklusiver und demokratischer Organisieren“ gingen Pirker & Diendorfer der Frage nach, welche Veränderungen notwendig sind, um innerhalb der Ambivalenzen von herrschenden kapitalistischen Rahmenbedingungen und individuellen Bedürfnissen eine solidarische Selbstorganisation von künstlerischem und zivilgesellschaftlichem Engagement zu ermöglichen.

Das VENTIL

wurde im Frühjahr 2022 als erster konsumzwangfreier Raum für Kultur und Zivilgesellschaft in Klagenfurt/Celovec eröffnet. Die Räumlichkeiten werden von Kunst- und Kulturschaffenden und knapp 20 zivilgesellschaftlichen Gruppen für Besprechungen, Proben, Veranstaltungen, Diskussionen, Konzerte, Theateraufführungen u.v.m. genutzt.

Dass es so einen Ort braucht, hat die Auslastung in den letzten Jahren gezeigt. Um das VENTIL zu betreiben und einen Raum für die vielen unterschiedlichen Ideen und deren Umsetzung bereitzustellen, braucht es jedoch nicht nur Menschen mit Ideen, sondern auch die Ressourcen Zeit und Geld um aus diesem Ort einen lebendigen Raum machen.

Auch wenn von Land und Stadt Miete und Betriebskosten gefördert werden (schon das Erstellen von Förderanträgen und Abrechnungen benötigt viel ehrenamtliche Zeit), kommen noch Kosten für Strom, Heizung, Plakate und Flyer die gemacht, verteilt und bezahlt werden müssen, dazu. Viel sogenannte ehrenamtliche Arbeit – besser Selbstausbeutung – muss geleistet werden für einen Raum, der der ganzen Gesellschaft zugutekommt. Und jene, die diese Arbeit leisten müssen um ihre Existenz bangen.

Ein BGE kann helfen … wie?

Wie auch aus weiteren Beiträgen im Rahmen dieses Kongresses hervorgegangen ist, sind sowohl die Möglichkeiten als auch die Bedürfnisse für selbstorganisiertes, zivilgesellschaftliches Handeln und Engagement bekannt. Es gibt genug Ideen und Willen, sich selbst zu organisieren. Was fehlt sind die dafür nötigen Ressourcen, vor allem Zeit und Geld. Ein bedingungsloses Grundeinkommen würde diese zur Verfügung stellen. Durch die Entkoppelung von Erwerbsarbeit und Existenzsicherung bekommen Kunst, Kultur und zivilgesellschaftlicher Aktivismus einen neuen Stellenwert in der Gesellschaft. Arbeit wird weit weniger nach der Höhe des Einkommens, sondern nach deren Nützlichkeit für die Gesellschaft bewertet werden. Offene, inklusive und demokratische Selbstorganisation wird erleichtert.

Die Langversion des Beitrags kann hier als PDF heruntergeladen werden.

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